High-Key und Low-Key sind technisch-gestalterische Stile in der modernen Fotografie. High-Key und Low-Key beschreiben jeweils ganz spezielle Lichtsituationen und Tonwertverteilungen in einem Foto. In der High-Key-Fotografie herrschen helle Töne, weiches Licht und niedrige Kontraste vor; das Gegenstück ist die Low-Key-Fotografie mit wenig Licht und dominanten Tiefen.
Ähnlich der Schwarz-Weiß-Fotografie, aber wesentlich ausgeprägter, spielt diese besondere Ästhetik mit einem sehr großen Kontrast zwischen Licht und Schatten. Aber High-Key und Low-Key sind nicht einfach über- bzw. unterbelichtete Aufnahmen, sondern um eine ganz spezielle, stark gewichtete Verteilung von hellen und dunklen Tönen im Bild, der sog. Tonwertverteilung. Es lohnt sich, beide Varianten zu entdecken und deshalb stellen wir Ihnen in den folgenden beiden Beiträgen die Raffinessen von Low- und High-Key und wofür sie sich besonders eignen, vor.
High-Key-Fotografie
Im Grunde genommen handelt es sich bei einem High-Key-Foto um eine sehr hell gestaltete Aufnahme eines hellen Motivs vor einem hellen Hintergrund. Im Gegensatz zu einer Überbelichtung ist in der Aufnahme der gesamte Tonwertumfang enthalten, d.h. dass sich im Bild, in wesentlich geringerer Anzahl, neben reinem Schwarz auch dunklere Grauabstufungen finden. So weist das Motiv selbst noch eine Zeichnung auf, der überwiegend helle Anteil mit den wenigen, aber gezielten Kontrasten, verleihen der Aufnahme etwas Unbeschewertes, Leichtes und Schwebendes.
Ein wirklich stimmiges High-Key lässt sich ausschließlich mit hellen Motiven umsetzen: Alles was (nahezu) weiß ist und einen hellen Hintergrund hat, ist ein mögliches Motiv.
High-Key-Motive
- Porträts: Hier eignen sich hellhäutige, blonde Models besonders gut
- Baby- und Kinderfotografie: High-Key verwandelt Babys in kleine Unschuldsengel
- Aktfotografie: Das Licht schmeichelt der Haut und lässt die Aufnahmen geheimnisvoller und begehrenswerter erscheinen
- Natur- und Landschaftsfotografie: Hier eignen sich besonders Schneelandschaften
Ein Vorteil dieser Aufnahmeästhetik ist ein makellos glattes Hautbild und entsprechend wird High-Key in allen Genres der Porträtfotografie wie Beauty, Fashion und Werbung eingesetzt.
Doch auch die Aktfotografie ist ein beliebtes Genre für High-Keys, wenn Sie hellhäutige Modelle unbekleidet fotografieren, da auch hier das schöne Hautbild und die sanfte Gesamtwirkung sehr schmeichelnd wirken kann. Aber auch in der Natur- und Landschaftsfotografie finden sich Motive für diese Technik. Eine Schneelandschaft etwa bringt das stimmige Weiß ins Bild, während Berge oder Bäume die nötigen dunkleren Bereiche liefern. Egal ob Mensch oder Natur – ein weißes Motiv vor einem weißen Hintergrund erzeugt eine Wirkung, die das Motiv glorifiziert, schweben lässt und den wenigen dunklen Bereichen im Bild einen ganz besonderen Stellenwert verleiht!