Helle, lichtüberströmte High-Key-Bilder mit ihren wenigen Kontrasten wirken auf den Betrachter traumhaft und engelsgleich. Das Entscheidende an diesem Stil ist Licht, viel Licht.
Das kann helles, durch eine dünne Wolkendecke gestreutes Sonnenlicht sein, oder aber in einer Studiosituation der Einsatz von mehreren Lichtköpfen und streuenden Lichtformern wie Softboxen oder Durchlichtschirmen. Farben sind zwar grundsätzlich möglich, nehmen der Aufnahme aber viel von ihrer Aussagekraft.
Im Gegensatz dazu dominiert bei Low-Key der dunkle Bildbereich, was den Aufnahmen, je nach Motiv, eine dunkle, düstere oder geheimnisvolle Aussagekraft verleiht. Licht findet nur äußerst sparsame Verwendung und wird so platziert, dass sie das Motiv von der Seite anleuchtet. Für einen stärkeren Effekt werden Low-Keys ebenfalls meist in Schwarz-Weiß fotografiert.
Von „Gut“ und „Böse“
Angeblich stammen diese Fototechniken noch aus den Anfangszeiten des Films. Mangels Ton musste auf andere Möglichkeiten zurückgegriffen werden, um „Gut“ und „Böse“ zu unterscheiden.
Dafür wurde auf Licht gesetzt: Schurken und Bösewichte, wie etwa Dracula, wurden im Dunkeln gezeigt. Helden bildete man hingegen im hellen Licht ab.
Bis heute hat diese Abgrenzung ihre Wirkung auf den Betrachter nicht verloren – da Sie aber nun die Tricks kennen, können Sie sich bewußt für eine Technik entscheiden. Oder einfach beide ausprobieren!